Angststörungen
In den verschiedenen Lebensphasen können unterschiedliche Ängste auftreten. Im frühen Kleinkindalter haben Kinder oft Trennungsängste, Angst vor fremden Personen oder unbekannten Situationen. Im Vorschulalter treten vornehmlich diffuse Ängste vor Monstern, Dunkelheit, und Naturerscheinungen auf. Viele kennen auch die Angst vor Spinnen und Insekten. Das Schulalter und die Pubertät sind eher geprägt von Ängsten, die mit sozialen Anforderungen, mit Bewertungen und Leistung einhergehen, häufig in Form von Schulängsten.
Angst gehört zum Leben dazu, es kommt darauf an, dass wir im Laufe unseres Lebens lernen, mit Ängsten umzugehen und sie zu bewältigen.
Kinder, die Angst haben, werden von anderen oft geärgert oder ausgeschlossen. Dabei hat die Angst eine wichtige Funktion für uns, sie warnt uns vor Gefahren und es kommt darauf an, diese Angst richtig einzuordnen und Situationen bewältigen zu lernen. Nicht das Vorhandensein von Angst, nur die Stärke und das Fehlen von Bewältigungsmechanismen kann zu Störungen führen. Von einer Angststörung spricht man, wenn die Angstreaktion sehr stark und langanhaltend ist und in einem starken Missverhältnis zur auslösenden Ursache steht.
Wenn die Angst so stark ist, dass sie einen in der alltäglichen Lebensführung beeinträchtigt, sollte sie behandelt werden.
In der Verhaltenstherapie geht es zunächst darum, gemeinsame realistische Therapieziele zu entwickeln. Es geht es darum, Ängste als Hinweise verstehen zu lernen.
Es wird gemeinsam hinterfragt, durch was die Ängste verursacht wurden und es wird versucht, aufrechterhaltende Bedingungen zu verändern. Des weiteren wird daran gearbeitet, nach und nach die Ängste ab zu bauen und die Kinder lernen, sich an die angstauslösende Situation anzunähern. Außerdem werden neue Fähigkeiten, die der Bewältigung von angstauslösenden Situationen dienen, trainiert.
Bei der Entstehung von Ängsten kommt dem Lernen an Modellen oft eine besondere Bedeutung zu. Daher ist es wichtig, die Bezugspersonen des Kindes in die Therapie mit einzubinden und über eigene Ängste und den Umgang damit zu sprechen.